„Zwischenruf“ … zu einem der vielen Sommerlöcher
Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und das spektakulärste Sommerloch unserer Region war nicht der Killerwels im Schlachtensee, nicht der einem Wildschwein hinterherrennende nackte Mann, nein, ein Löwe war es. Den Rest kennen Sie.
Nun bekommen wir ein weiteres Sommerlochthema: die Flugbereitschaft mit der abgebrochenen Reise um die halbe Welt und die Außenministerin, die, wie sie es bei Amtsantritt versprochen hatte, nun, notgedrungen, mit einem Linienflug aus dem nahen Osten heimkehrte. Hohn und Spott sind garantiert („… die Deutschen können nicht einmal mehr …“) und die Flugbereitschaft wird in vorauseilendem Gehorsam beide verbliebenen Maschinen des Typs A340 schnellstmöglich ausmustern.
Auslöser war, dass sich Landeklappen nach dem Start nicht einfahren ließen – und dies gleich mehrfach. Ob es Wartungsdefizite oder ähnliches gibt, gehört in das Reich der Spekulationen und kann von uns natürlich nicht beurteilt werden.
Das Alter
Mit 23 Jahren ist dieses Flugzeug natürlich nicht mehr jung, aber für ein gut gewartetes Flugzeug ist das kein Thema. Bei der LUFTHANSA zum Beispiel fliegt der AIRBUS A320 D–AIQS mit Erstflugdatum 11.01.1993, also in Richtung 32 Jahre (Q: sites.google.com/view/europeanairlinefleets/dlh/lhdlh). Und auch im Bereich der etwas größeren A321 gibt es beim deutschen Vorzeige(?)–Carrier noch eine Reihe von Maschinen, die zwischen 25 und 30 Jahre alt sind. Mit der Begründung „Alter“ die beiden verbleibenden Maschinen kurzfristig stillzulegen, greift von außen betrachtet zunächst etwas kurz.
Der Typ
Die A340 ist ein viermotoriges Langstreckenflugzeug, dessen Produktion längst eingestellt wurde. Seine Schwester, die zweimotorige A330, war erfolgreicher und wird in der Neo–Version auch noch produziert. Die LUFTHANSA hat die A340 auch noch in der Flotte; die Älteste, D–AIGL, immerhin auch mehr als 27 Jahre alt (Q: ebenso). Die Airline hat sogar nach Corona Maschinen dieses Typs reaktiviert, um Kapazitätslücken füllen zu können.
Eine Binsenweisheit
Flugzeuge wollen fliegen, nicht stehen. Lange Standzeiten sind dem Zustand nicht zuträglich. Die Standzeiten sind bei der Flugbereitschaft sicher anders als im kommerziellen Dienst bei einer Airline, wo nur das fliegende Flugzeug Geld verdient.
Nun haben wir also einen weiteren „Aufreger“ für die bunten Seiten, Hohn und Spott sind garantiert. Die üblichen Verdächtigen kühlen ihr Mütchen („Was für eine Verschwendung! Sollen sie doch Linie fliegen!“), aber wir legen das Thema einfach zur Seite: Sommerloch. Und nächste Woche ist es vergessen.
Freundliche Grüße
Michael Rothe